Kapelle

Auf dem Boden des Klosters Marienfeld stand vordem, in der Bauerschaft Hundingen, eine Kapelle Wadenhart, von der heute noch an der Nordseite des Torgebäudes ein Stück Mauerwerk zu sehen ist.
(Gegenüber Haupteingang des Residence-Hotel Klosterpforte)
Die, den Liesborner Benediktinern, im Jahre 1134 geschenkte Kapelle, lag weit außerhalb. Die Betreuung war beschwerlich, so dass das Gotteshaus schon bald dem Bischof zur Verfügung gestellt wurde.

Im Jahre 1186, ein Jahr nach der Gründung des Zisterzienser-Klosters in Marienfeld, hob Fürstbischof Hermann II. (1173-1203) die Kapelle wegen ihrer unerträglich tiefen Lage und der geringen Zahl ihrer Umwohner wieder auf und schenkte sie dem inzwischen gegründeten Kloster Marienfeld. Das unwegsame Land und einige Bauernhöfe wurden in der Schenkung eingeschlossen. Die Umwohner verweist der Bischof, in pfarrlicher Beziehung, wieder an die Kirche in Harsewinkel. Ihr Bezirk, die Bauerschaften Remse und Oester, blieb bis zum Jahre 1804 Harsewinkeler Pfarrgebiet. Doch wurde die, später vor der Klosterpforte, liegende Kapelle offenbar als Kirchspielkapelle weiter benutzt. Im 19. Jahrhundert wurde sie abgebrochen. Eine der stehengebliebenen Mauern wurde in einem neuen Zweckraum einbezogen. Als dieser Zweckraum zu Beginn der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts beseitigt wurde, trat das rund 870 Jahre alte Mauerwerk wieder zutage und ist noch heute neben der Klosterpforte zu sehen.

Mauerrest | Foto © Michael Klävers